Europameisterschaft 2017 in Split/CRO mit HAPPYEND

Mit dem Skiurlaub auf dem Herzogenhorn klappte es nicht ganz. 😉 Und so war es am 2.April endlich so weit: Abreise in Richtung Split! Sommer, Sonne, Sonnenschein… äähh… Wettkampf! Früh morgens um 5 Uhr klingelte mein Wecker, dann kurz duschen, ein letztes mal die Tasche checken und dann ab zum Shuttle. Die Anreise war sehr entspannt, denn der Flug an sich dauert nur 1,5h und am Flughafen warteten bereits die Jungs vom „EM-Orga-Büro“ mit dem Transporter, welcher alle drei Wettkampf-Hotels anfuhr. Zum Glück hatten die Trainer bereits die Akkreditierungen besorgt, so dass wir direkt in unserem Hotel einchecken konnten.

Nach einer kurzen Verschnaufpause im Zimmer, welches ich mir mit Nico Müller teilte, ging es direkt zum Mittagessen. Im Anschluss an den Mittagschlaf stand dann die Besichtigung der Wettkampfstätte und Trainingshalle an. Beides befand sich im selben Komplex ca. 20 min zu Fuß vom Hotel entfernt. Aber auch hier konnte man sich von einem Shuttle fahren lassen, das hatte aber ungefähr doppelt solange wie zu Fuß gedauert, da eben alle Hotels angefahren wurden.

Am zweiten Tag stand auch für mich Training auf dem Plan. Leichtes Stoßen, Züge breit und Kniebeuge. Ich gebe zu, da hatte ich noch ein weniger gutes Gefühl für die Hantel, aber das sollte sich noch ändern! Am Tag darauf stand die letzte Einheit vor dem Wettkampf an, Reißen bis 140 und Kniebeuge bis 200. Mir ging es darum nochmal voll konzentriert auf die Technik zu achten, die Abläufe zu sichern und Spannung in den Körper zu pumpen. Danach noch eine kurze Behandlung unserer Physiotherapeutin direkt vor Ort und dann ab nach Hause, essen und den Wettkampf von Robert Joachim auf Eurosport reinziehen. Der Wettkampftag war für mich der anstrengendste Tag des ganzes Jahres, besonders Psychisch war es für mich harte Arbeit. Was macht man den ganzen Tag? Irgendwie muss man auf andere Gedanken kommen… Deshalb sind Nico, unsere Physio und ich, morgens noch einmal in die Altstadt. Wir haben in einem Cafe gesessen und über alles andere gesprochen als Gewichtheben. Nach dem Mittagessen wollte ich lesen, aber ich musste die Sätze teilweise 3-4 mal lesen, weil der Kopf schon längst auf der Bühne stand und alle möglichen Ausgänge des Wettkampfes durchspielte.

Dann Endlich! 18 Uhr! Zeit zum Abwiegen! Ab da ist es nur noch ein Katzensprung bis zum Wettkampf. Ich hab viel an die Zeit nach dem Wettkampf gedacht, wenn alles vorbei ist, ich genüsslich ein Bier naschen und ich mich wieder auf den Weg nach Deutschland machen kann.

20 Uhr. Vorstellung. Jetzt wurde es heiß, Ready to Rumble! Das Warm-Up war schon voll im Gange und ich hatte einfach Bock zu ballern (https://www.youtube.com/watch?v=G5uNrtuQ_8Q) 😉

Für mich persönlich ist der erste Versuch im Wettkampf mental immer der Schwierigste. Denn dort entscheidet sich, ob der Fahrplan eingehalten wird oder man eine ganz andere Route fahren muss… Aber der erste Versuch war drin! 150! So hoch bin ich noch nie eingestiegen, so sollte es weitergehen dachte ich mir. Es ging weiter, über 154 auf 156 zur Persönlichen Bestleistung. Dann kurz freuen und weiter im Text.

Anders als in der Bundesliga, ist die Pause bei Europameisterschaften nicht ganz so lang. Leider hatte ich den Wiedereinstieg etwas verpennt, so dass mir noch knappe 6 Minuten bis zu meinem ersten Versuch im Stoßen blieben. 70, 100, 120, 140, 160, 170 und raus auf die Bühne. Der Einstieg mit 178 war gefühlt noch etwas holprig, aber von Versuch zu Versuch wurde es besser. Mit dem fallen lassen der 188 Kg im letzten Versuch, fiel auch jegliche andere Last von mir.

Ich war fertig. Die EM bereits da schon Geschichte. Naja nicht ganz, die Dopingkontrolle war noch scharf auf meinen Urin. Danach saß ich noch kurz mit meinem Trainer zusammen für eine schnelle Auswertung des Wettkampfes und der Versuche im einzelnen. Danach ein kleiner Fußmarsch und schon war ich wieder im Hotel. Die Koffer für den Heimweg hatte ich aus Langweile schon vor dem WK gepackt. Ich war fertig für diesen Tag.

An dieser Stelle auch nochmal großen Dank an alle die meinen Wettkampf verfolgt haben! Ich habe mich über jede Glückwunsch-Nachricht sehr gefreut! Natürlich bedanke ich mich auch bei meinen Trainern, Elene die einen super Job gemacht hat in Split, meinen Buddies von TFS, Daniel Knebel, dem OSP Heidelberg, Dr. Kupfer und Prof. Dr. Schmitt und all meinen Freunden und der Familie die mir die ganze Zeit zur Seite standen und mich begleitet haben!

Und natürlich ein ganz großes Dankeschön an meinen großen Bruder aka. Hausmeister aka. Gärtner!:-)

Bis Bald!

Yours Max

Photoquelle: Gregor Winter (Allthingsgym)

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